Piezo Stoßwellen – Erzeugungsprinzip
Die Piezo Stoßwelle nutz dieselbe Technologie wie der Ultraschall zur Therapie und Diagnostik verwendet.
In einer Kugelkalotte flächig oder doppelflächig angeordnete Piezoelemente werden durch einen Hochspannungsimpuls kurzzeitig zeitgleich im Mikrometerbereich ausgedehnt und erzeugen einen Druckimpuls.
Die Piezoelemente sind exakt zum Therapiefokus ausgerichtet. Durch die präzise Fokussierung des Impulses kommt es im Behandlungsfokus zur Stoßwellenformierung.
Als einziges Stoßwellenerzeugungsprinzip nutzt die Piezo-Stoßwelle somit ein „Direct Focusing“ (und kommt ohne zusätzlichen Reflektor aus.)
Diese Technologie begründet die flache Bauform der Therapiequelle, sowie eine präzise, gut definierte Fokuszone.
Sie ist leise, (schmerzarm) und erlaubt eine freie Intensitätsdosierung.
Stoßwellentherapie ist eine schmerzgeführte Therapie, d.h. die Wahrnehmung des Patienten in Therapiebereiches dient der Führung des Behandlungskopfes.
Dabei findet die Borg-Skala (NRS) Anwendung. Die Schmerzhaftigkeit der Therapie darf sich dabei auf der Borg-Skala (NRS) bis zur Stufe 7 bewegen.
Anwendungsbereiche für die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT)
- Fersensporn (Plantarfasziitis) – zur Linderung von Schmerzen in der Ferse.
- Achillessehnenentzündung (Achillodynie) – bei chronischen Schmerzen der Achillessehne.
- Tennisarm (Epicondylitis lateralis) – bei Entzündungen und Schmerzen im Ellenbogenbereich.
- Golferarm (Epicondylitis medialis) – ähnliche Beschwerden wie beim Tennisarm, aber auf der Innenseite des Ellenbogens.
- Schulterverkalkungen (Tendinosis calcarea) – Anlagerung Kalksalzen im/um Schulterbereich
- Patellaspitzensyndrom (Jumpers Knee) – Schmerzen und Entzündungen im Bereich der Kniescheibensehne.
- Schienbeinschmerzen (Shin Splints) – schmerzhafte Reizungen entlang des Schienbeins, besonders bei Läufern.
- Stressfrakturen – zur Förderung der Heilung von Stressbrüchen.
- Trochanter-Schmerzen (Bursitis trochanterica) – Entzündungen im Bereich der Hüfte.
- Pseudoarthrosen (nicht heilende Knochenbrüche) – Förderung der Knochenheilung bei verzögerten oder nicht heilenden Brüchen.
- myofasziale Funktionsstörungen wie Triggerpunkte, Störungen der Muskelspannung
Die ESWT fördert in vielen dieser Fälle die Durchblutung und den Heilungsprozess durch mechanische Reize.Aufbau einer Behandlung:
- Anamnese
- Inspektion und Palpation des Behandlungsgebietes
- Planung der Behandlung:
- Anzahl der Stöße Zwischen 2000 und 4000
- Intensität der Stöße
- Anzahl der Stöße pro Zeiteinheit
- Die Behandlungszeit richtet sich nach der gewählten Anzahl der Stöße und gewählten Stoßfrequenz. Die Behandlung kann jederzeit pausieren oder abgebrochen werden.
- Je nach Beschwerdebild kann die Anzahl der notwendigen Behandlungen schwanken, sollte aber nicht unter 3 Behandlungen pro Serie sein.
- Das Behandlungsintervall liegt zwischen 1 – 3 Behandlungen pro Woche, richtet sich aber auch nach der Regenerationszeit des behandelten Gewebes und kann individuell angepasst werden